Nahverkehr: Ruf nach Geld von Land und Bund

VON FRITZ SCHUBERT

niederrhein Im Dezember konstituiert sich eine neue Verbandsversammlung des Nahverkehrs-Zweckverbandes Niederrhein (NVN). Daher ließ es sich Vorsitzender Freddy Heinzel (CDU) gestern im Weseler Kreishaus nicht nehmen, die letzte Sitzung des alten Gremiums geradezu feierlich zu gestalten: mit „Dank an alle“ und der Feststellung, dass die Fusion mit dem VRR „segensreich“ war.

Nichts zu rütteln

In der Tat gibt es an dem, was der VRR im Nahverkehrsplan für den Niederrhein festzurren will, nichts zu rütteln. So gab es von Elisabeth Hanke-Beerens (Grüne) Lob für die Aussage, das Angebot nicht nur zu erhalten. Der VRR möchte gern mehr für die Kunden im NVN-Gebiet (Kreise Wesel und Kleve) auf die Schiene stellen. Doch fehlt es wie so oft nach den Kürzungen der letzten Jahre am Geld. Politik und VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann richteten unisono den Appell an Bund und Land, entsprechende Regionalisierungsmittel fließen zu lassen. Ziele gibt es dafür nach einer Bedarfsanalyse reichlich: Allein 1200 Umsteiger in Oberhausen unterstreichen, dass eine S-Bahn Wesel-Essen sinnvoll wäre. Auch wird wegen der Fachhochschule angestrebt, Kamp-Lintfort an Moers anzubinden. Im grenznahen Norden gibt es durch die FH und den Airport Weeze auch niederländisches Kundenpotenzial für einen direkten Strang nach Nimwegen. Außerdem könnten ICE-Passagiere Umwege sparen, wenn der Regionalexpress 5 (Koblenz-Emmerich) bis Arnheim fahren würde.

Verbesserungen im Angebot allgemein versprechen sich die Experten auch vom Rhein-Ruhr-Express (Köln-Dortmund), der ursprünglich mal für 2015 vorgesehen war. Doch laut Husmann geht der Bund mittlerweile von 2023 aus.

Wunsch nach Einheit

Freddy Heinzel verband übrigens seinen Abschluss-Dank mit dem bekannten Wunsch nach Tarifeinheit mit dem VRR. Gerade nach der Fusion verstehe „auf der Straße“ keiner, dass es weiter zwei Fahrschein-Systeme gibt.

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