Verkehrsnetz verbessern

VON LENA VERFÜRTH

NIEDERRHEIN Die Euregio muss als Wirtschaftsregion für eine bessere Infrastruktur sorgen, wenn sie weiterhin ökonomisch erfolgreich sein will - so das Ergebnis einer Studie, die sich mit den grenzüberschreitenden Mobilitätsverhältnissen beschäftigt hat. Der Bericht wurde im Auftrag der Kamer van Koophandel Centraal Gelderland (KvK) und der Niederrheinischen Industrie und Handelskammer (IHK) durch das Konsortium Buck Consultants International, Movares und IVV erstellt. Ziel war, die grenzüberschreitenden Verbindungen, insbesondere deren Unzulänglichkeiten, darzustellen und Handlungsempfehlungen aufzuzeigen.

Die Experten des Konsortiums haben acht Projekte vorgestellt, die Engpässe im Straßennetz, im grenzüberschreitenden Schienenverkehr und öffentlichen Personennahverkehr aufzeigen und die mit hoher Priorität bearbeitet werden sollen. Einige Brennpunkte sind schon lange bekannt, etwa die fehlende Bahnverbindung zwischen Nimwegen und Kleve. „Die Umsetzung ist mit der Zeit nicht einfacher geworden - wir haben jetzt den Schwarzen Peter“, kritisiert Euregio-Geschäftsführer Erwin Schmitz.

Brennpunkt Airport

Vor allem die Verkehrsanbindung des Airport Weeze liege im Argen, auch die Straßenverbindung zwischen Kleve, Kranenburg und Nimwegen ließen zu wünschen übrig, ebenso die zwischen Ost-Brabant und der Euregio A77 bis A50 sowie die Anbindung der A18 auf die A12 Richtung Emmerich, fasste John Schoonbrod vom Konsortium bei der abschließenden Präsentation zusammen. Auch die Bahnverbindungen zwischen Arnheim und Emmerich, bislang nur für Güter- und Fernverkehr genutzt, sollten wieder für den Personennahverkehr freigegeben werden. Zudem dürfe langfristig die Bahnstrecke zwischen Nimwegen und Kleve nicht aus den Augen verloren werden, mahnte Schoonbrod. Auch solle die Zusammenarbeit zwischen den Häfen ausgebaut und das Radwegenetz grenzüberschreitend verknüpft werden.

„Wir haben in den letzten vier Monaten festgestellt, dass diese acht Prioritätsprojekte vorrangig zu bearbeiten sind“, so Schoonbrod weiter. „Es zeigt sich aber, dass aufgrund der unterschiedlichen Gesetze und Richtlinien der Niederlande und Deutschlands die Umsetzung und Abstimmung nicht immer erfolgreich sein wird.“

Gert-Jan Oplaat, Präsident der KvK, übergab die Studie den euregionalen Partnern - Vertreter des Landes NRW, der Provinz Gelderland, der betreffenden Kreise und Gemeinden - und forderte sie auf, am Ball zu bleiben. „Wenn wir uns zusammenschließen, wird das Erfolge zeigen - das ist die Basis für den Erfolg der Euregio.“ Nun liege es in der Hand der Euregio-Partner, die Ergebnisse weiter zu bearbeiten und Projekte einzuleiten.

RP-Online