Pofalla setzt auf Friedhoff

VON JÜRGEN LOOSEN

Kreis Kleve (RP) Premiere in Berlin: Auf Einladung von CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla tagte die Konferenz der Bürgermeister und des Landrates im Kreis Kleve erstmals in der Bundeshauptstadt. In der CDU-Parteizentrale, Pofallas Heimat Konrad-Adenauer-Haus, diskutierten die kommunalen Verwaltungschefs vor allem Themen mit Bundesbezug. Der Vorsitzende Dr. Bruno Ketteler aus Rees: „Wir haben deutlich gemacht, dass wir die erfolgreiche Vermittlung von Arbeitslosen auch in Zukunft als so genannte Optionskommunen in eigener Verantwortung fortsetzen möchten“.

Daran knüpfte der CDU-General in seinem politischen Bericht während des Abendessens im Präsidiumszimmer des Adenauer-Hauses an, nachdem er den Dank Kettelers „für das ungewöhnliche Ambiente und die hochkarätigen Gesprächspartner“ entgegengenommen hatte. Pofalla streifte die Bundesebene mit einem Blick auf den Koalitionspartner SPD, „dessen Erosionsprozess keinem Demokraten gefallen kann“ und schätzte die eigene Lage mit dem Satz „Alle Koalitionen gehen nur mit uns, bis auf eine“ ein. Mit Blick auf seinen Heimatkreis sagte der CDU-Ehrenvorsitzende, neben ihm Kreisparteichefin Ulrike Ulrich, die mit einer Emmericher Besuchergruppe in Berlin war und am Abend zu der Runde stieß: „Die wirtschaftliche Entwicklung im Kreis Kleve ist überdurchschnittlich gut. Das Optionskommunen-Modell ist sehr erfolgreich und ich denke, wir kriegen eine Verlängerung für mindestens vier Jahre hin“. Dem Pilotprojekt Airport Weeze bescheinigte er „eine sensationelle Entwicklung, die anhalten wird und deren Zahlen vom Bundesverwaltungsgericht sicher zur Kenntnis genommen werden“. Im selben Atemzug brach der CDU-General eine Lanze für seinen innerparteilich nicht mehr unumstrittenen FDP-Bundestagskollegen Paul K. Friedhoff: „Er war der politische Moderator der Gespräche zwischen CDU, SPD und FDP und er hat es fertig gebracht, dass es inzwischen ein klares Bekenntnis zum Flughafen Weeze gibt“. Der Erfolg sei auch sein Erfolg „und der geht weit über die FDP hinaus“. Friedhoff sei „ein Menschenfänger und Menschenüberzeuger“, lobte Pofalla den Klever Unternehmer. Gespräche führten die Bürgermeister auch mit den stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion, Wolfgang Bosbach und Dr. Michael Meister, sowie mit dem kommunalpolitischen Sprecher Peter Götz.

Ein Höhepunkt der Berlin-Tour war sicher der Abstecher zum Bundeskanzleramt, dessen Chef Dr. Thomas de Maizière vor der Führung persönlich die Aufgaben seines Hauses erläuterte. Das Fazit von Bruno Ketteler: „Wir hatten die Gelegenheit, einer Reihe von Bundespolitikern die kommunale Sicht der Dinge und konkrete praktische Auswirkungen nahe zu bringen“.

RP-Online