Manfred Beyer aus Goch hat ebenso einen Leserbrief zur Grenzlanddraisine geschrieben:

"Die neueröffnete Draisinenstrecke von Kleve nach Groesbeck ist - wie viele andere in Deutschland - unbestritten eine touristische Attraktion. Der bisherige Zuspruch zeigt dies auch hier.

Aber begreift man im Kreis

Kleve eigentlich, welchen Preis der Bürger dafür zahlen muss?

Es geht hier wohlgemerkt nicht um die zirka zwei Millionen Euro Projektkosten, sondern schlicht und einfach um die Tatsache, dass damit die Wiederaufnahme des normalen Personenverkehrs von Kleve nach Nimwegen bis auf weiteres total blockiert wird!

Das einzige Positivum ist die mit dem Draisinenbetrieb einhergehender Sicherung der vorhandenen Bahntrasse, aber die immer wieder mit guten Argumenten (nicht nur vom Fahrgastverband Pro Bahn, sondern u.a. auch vom Regierungspräsidium) geforderte Reak-tivierung der Strecke für deutsche und niederländische Pendler, für Fernreisende und Besucher der Grenzregion, für die zunehmende Zahl der niederländischen Flugpassagiere zum Airport Weeze usw., ist jetzt in weite Ferne gerückt -und das bei immer weiter steigenden Benzinpreisen...

Auch viele Niederländer reagieren mit Unverständnis: Ihre 'Veröffentlichung zum euregionalen Bahnverkehr' bescheinigt dem Kreis Kleve ein 'Schijnend Ambitieniveau', also ein schmerzlich-bitteres Versagen der politisch Verantwortlichen, das im krassen Gegensatz zur beispielhaft erfolgreichen Wiederinbetriebnahme der ähnlich grenzüberschreitenden Strecke Gronau-Enschede steht.

In einem unterscheidet sich diese Draisinenstrecke von anderen ganz entscheidend:

Keine einzige wurde bisher zu Lasten einer internationalen Bahnstrecke (und damit auch zu Lasten der vielbeschworenen Bürgermobilität!) realisiert - nur hier am Niederrhein hat man eine solche Einmaligkeit (im negativen Sinne, versteht sich!) fertiggebracht - sehr bedauerlich für die Bahnkunden beiderseits der deutsch-niederländischen Grenze. Ein Tiefschlag gegen die europäische Idee und ein Armutszeugnis für den Kreis Kleve!"

(Anmerkung der Redaktion: Die Projektträger hatten im Gegensatz zu der hier im letzten Leserbrief geäußerten Meinung erklärt, dass die Wiederaufnahme der Bahnlinie Kleve-Nimwegen das eigentliche Ziel sei. Durch die Draisine wurde sichergestellt, dass die Trasse in einem guten Zustand bleibt.)