Schwitzen für Ruhm und Ehre
14.04.2008 / Lokalausgabe

Für Ruhm und Ehre: Beim Fisherman's Friend Strongman Run auf dem Flughafengelände starteten 4174 Läufer. (Foto: Momsen)

STEFANIE BERSIN

WEEZE. Jochen Albert ist ein Goldjunge. "Wenn ich schon nicht gewinne, dann trage ich wenigstens Gold", sagt der 29-jährige aus Aachen und streicht sich das goldene Rüschenhemd glatt. Mit acht Mann läuft er beim Fisherman's Friend Strongman Run auf dem Weezer Flughafen um "Ruhm und Ehre". "Wir machen nur so verrückte Sachen", fügt Kollege Horst Theile hinzu. "Das ist doch ein netter Ausgleich zum Job im Büro."

Auf die Gruppe wartet ein besonderer Lauf, beim dem das Outfit leiden wird. Zwei Runden lang zeigen mehr als 4000 Teilnehmer auf einer Strecke von 16 Kilometern, was in ihnen steckt - wühlen sich durch die Schlammschleuse, erkunden das schwarze Loch, erklimmen die Weezer Alpen oder die Klagemauer.

Das erste Hindernis am Morgen war allerdings der Weg zum Flughafen. "Es gab einen Rückstau von acht Kilometern, wir mussten umleiten", so Polizeieinsatzleiter Johann van Rennings. Ansonsten sei aber alles ruhig gewesen.

Teufelchen, Läufer im Schalke-Dress, schwarze Kampfstreifen im Gesicht - die knapp 4174 Männer und Frauen haben ein Ziel: Die Linie überqueren. "Hauptsache gemeinsam ins Ziel, das geht hier Hand in Hand", ist sich Falk Schwarze aus dem Kreis Wesel sicher. Der Triathlet freut sich auf den Lauf. "Das ist mal was Neues, einfach so dreckig wie mit sieben Jahren nach Hause zu kommen." Der 35-Jährige ist bestens ausgerüstet. Über seinem Laufdress trägt er einen Malerschutzanzug aus dem Baumarkt.

Peng! Der Startschuss fällt. Das erste Hindernis, der Wachmacher, fällt in der ersten Runde aus: Es staue sich sonst doch schon am Anfang, verrät ein Streckenposten. Mit 70 Kollegen stehen sie am Weg, für die Sicherheit sorgen außerdem 16 Polizisten, 150 Sanitäter kümmern sich um mögliche Verletzungen der Läufer.

Die Stimmung ist gut. Mit Pappschildern wie "Karl-Heinz, Du bist unser Held" feuert zum Beispiel der Verein LLG Laufsport Kevelaer besagten Karl-Heinz an, entlang der Strecke jubeln die Zuschauer. "Ihr macht das alle super", ruft eine Frau, als die schnellsten und mutigsten Läufer um kurz vor eins durch die Rattenlöcher, durch dunkle Betonrohre robben. Es ist das elfte von 26 Hindernissen - bis zum Ziel müssen die Läufer stark sein.