Friedhoffs
Fragestunde
FDP-Bundestagsabgeordneter Paul Friedhoff war gestern zu Gast in
Kevelaer. Mit Verwaltung und Politik sprach er über lokale und
bundespolitische Themen.
VON STEFAN GILSBACH
Kevelaer „Wird der Flughafen je schwarze Zahlen schreiben?“ - „Was
halten sie vom Projekt Diamonda?“ - „Sollen die nächste Kommunal- und
Europawahl gekoppelt werden?“ Fragen wie diese wurden Paul Friedhoff
gestern bei seinem Besuch im Kevelaerer Rathaus gestellt. Der
FDP-Bundestagsabgeordnete gab sachlich und unpolemisch Auskunft.
Zum Beispiel Diamonda. Friedhoff bekannte, dass er und andere
Angeordnete im Vorfeld informiert worden seien. Er wisse, dass es in
Kevelaer gewisse Vorbehalte gebe. Bürgermeister Axel Stibi widersprach
in diesem Punkt: „Das kann man nicht so sagen. Wir werden natürlich
darüber sprechen, was das für Kevelaer bedeutet.“ Aber wenn die
Finanzierung des Projektes klappe seien für Kevelaer positive Effekte zu
erwarten.
Als Vertreter der Ratsfraktionen waren Hansgerd Kronenberg (CDU), Andrea
Wynhoff (KBV), Karl-Heinz Kandolf (Grüne) und Heinz Frieske sowie Klaus
Sadowski (FDP) erschienen. Auf Frieskes Frage nach den Aussichten des
Airports, meinte Friedhoff: „Wir haben hier bessere Voraussetzungen als
Hahn.“ Und Hahn komme inzwischen ohne Zuschüsse aus. Man solle nicht
vergessen, dass eine Privatisierung erst nach einem gelungenen Anlauf
möglich sei. Friedhoff drückte die Hoffnung aus, dass die Haltung des
Düsseldorfer Flughafens zum Standort Weeze sich ändern werde. Eine
Ausdehnung des Airports nahe der Landeshauptstadt sei mit Rücksicht auf
die Bürger kaum möglich. Dann werde sich Düsseldorf nach Alternativen
umsehen.
Und die Bürger vor Ort? Winnekendonks Ortsvorsteher Hansgerd Kronenberg
wies auf die Belastung der Bürger durch wachsenden Flugverkehr hin. „Die
Belastung ist doppelter Art“, sagte der Chrisdemokrat. „Durch den
Fluglärm und durch die Fahrzeuge.“ Derzeit zähle man pro Tag 10000
Fahrzeugeinheiten, die durch die Ortschaft bretterten. Kronenberg müsste
allerdings einräumen, dass man nicht wisse, wie viele davon mit dem
Flughafens zusammenhingen.
Friedhoff zeigte Verständnis für die Sorgen der Winnekendonker, gab
allerdings zu bedenken: „Ein Flughafen kann nicht nur über Feldwege
zugänglich sein.“
|