Weeze ist nicht Düsseldorf

21.06.2007 / LOKALAUSGABE / KLEVE

WEEZE. Voller Flieger, aber hier und da doch unzufriedene Passagiere. Das ist das Fazit vor Abflug der ersten Maschine vom Niederrhein in Richtung Nordirak. Direkt als erste wollte sie gestern um kurz vor 18 Uhr im Terminal ihr Gepäck aufgeben: die sechsköpfige Familie von Said Derashi. Alle hatten sie sich riesig auf ihren Urlaub bei Verwandten in der Provinz Erbil gefreut. Doch böses Erwachen am Airport Düsseldorf. Auf den Tickets der Neusser stand Abflug ab Düsseldorf und nicht ab Weeze. "Unser Reisebüro hat uns falsch informiert", hieß es vom Familienoberhaupt, das die Welt nicht mehr verstand. Die Mitarbeiterin vom Reiseveranstalter musste einräumen, dass beim ersten Flug "noch nicht alles rund gelaufen sei". Ein Bus habe dann 35 Passagiere von Düsseldorf nach Weeze gebracht.

Das Thema Sicherheit besschäftigte bei einer NRZ-Umfrage die Reisenden weniger. Immer wieder sprachen die mit jeder Menge Gepäck beladenen Reisenden von einer sicheren Region. Gegenüber anderen irakischen Provinzen sei es in Erbil eher friedlich. "Da ist kein Krieg, ich habe keine Angst", hieß es von Mohamed Ozheen aus Köln. Es sei dort ziemlich ruhig. Kopfnicken auch bei Omer Serdar und seinem Sohn Samir Erdar. Die Wuppertaler besuchen die Mutter - und waren vom Angebot, dass sonst nur ab den deutschen Flughäfen Frankfurt und München angeboten wird, sehr angetan.

Nicht nur aus Nordrhein-Westfalen sondern auch aus den niederländischen Regionen Limburg und Gelderland waren Gäste beim Jungfernflug mit an Bord. Die Kosten pro Person: 660 Euro. Und die Flugzeit bis in den Irak: vier Stunden 30 Minuten. "Dann sind wir in unserer zweiten Heimat", hieß es von einem Reisenden auf dem Weg in Richtung Sicherheitskontrolle des Airports Weeze. (DK)